Besichtigung Kehrichtverbrennungsanlage in Perlen
Wo Abfall Dampf macht!
Am Montag, 27. März 2023 organisierte der Frauenverein eine Besichtigung der Kehrichtverbrennungsanlage Perlen. Dieser Anlass war für die gesamte Bevölkerung. So trafen sich um 14 Uhr zehn Frauen und ein Mann vor dem Pfarreizentrum Oase in Knutwil. Mit drei PW`s fuhren wir nach Perlen, wo uns Herr Elmar Bühler in Empfang nahm. Nach einer kurzen Einführung am Situationsplan der ganzen Anlage, welche eine Dimension von 200 Meter Länge und 50 Meter Höhe hat, ging die Führung los. Aus Abfall wird Energie gemacht. Diese Aussage wird an diesem Tag sehr präsent sein. Unter anderem wurde das Gewicht eines mitgebrachten Abfallsackes geschätzt. Geeinigt auf 3.5 Kg, lautete anschliessend die Frage von Elmar Bühler, wie oft aus diesem Abfall das Handy aufgeladen werden kann. Die Schätzzahle lagen weit unter der Lösung. Über die Antwort von 2'500 Handyladungen waren aber alle sehr erstaunt!
Bei der Anlieferungshalle, mit 8 Toren, herrschte reges Treiben. Alle paar Minuten kommt ein Lastwagen, gefüllt mit Abfall, fährt an «sein» zugewiesenes Tor und kippt alles aus. Täglich kommt so 700 Tonnen Abfall aus der ganzen Zentralschweiz in der Renergia an. Dieser Müll wird dann geschreddert und/ oder gemischt und kommt in die Verbrennung. Der Brennkessel ist ca. 30 Meter hoch und im Ofen wird es 1000 Grad heiss. Die Kehrichtverbrennungsanlage Perlen kommt ganz ohne zusätzliche Brennstoffe aus. Übrig bleibt alles nicht brennbare Material, die sogenannte Schlacke. Diese kommt auf eine Restdeponie. In der Rauchgasreinigung werden die Schadstoffe aus dem Abgas so weit reduziert, dass einzelne Komponente kaum mehr nachweisbar sind. So trägt diese Anlage kaum zur Luftverschmutzung bei. Im Dampfkessel wird durch die Hitze aus der Verbrennung Wasser in Dampf umgewandelt. Dieser Dampf wird auf eine Dampfturbine geleitet und dort in elektrischen Strom umgewandelt, welcher anschliessend ins Stromnetz der CKW eingespiesen wird. Die Restwärme geht an die Nachbarin der Renergia, die Papierfabrik Perlen. Deshalb ist die Renergia das grösste Kraftwerk des Kantons Luzern.
90 Minuten und über 300 Treppenstufen später, war die sehr interessante Führung schon vorbei. Anschliessend gab es noch einen Kaffee oder Tee im Restaurant «die Perle» bevor sich alle, mit vielen neuen Eindrücken, wieder auf den Heimweg machten.
Bericht: Daniela Kaufmann
Fotos: Irma Steiger